Am 11. Sep. 2011, dem 10. Jahrestag der Terroranschläge lief in der Reihe dok.film die Doku "9/11 Mysteries - Die Zerstörung des World Trade Centers", in der die offiziellen Ereignisse angezweifelt wurden. Es wurde eine "Verschwörungstheorie" in den Raum gestellt, dass die Türme mit hoher Wahrscheinlichkeit von innen her gesprengt wurden. Der folgende Zeitungsartikel im Standard beschäftige sich anschließend mit diesem "Skandal". Ich war erst empört, die Doku war aber so überzeugend, dass mein Weltbild ins wanken kam. Ich wollte einfach mehr darüber wissen. Meine Neugier war geweckt.

In dieser Dokumentation wurde ich das erste Mal darauf aufmerksam gemacht, dass am 11. Sep. 2001 ein drittes riesiges Gebäude eingestürzt ist, das sogenannte WTC7. In dieses ist jedoch kein Objekt geflogen. Das überraschte mich sehr. Warum hat mein geliebter ORF oder unsere Mainstream-Medien diese Tatsache nicht diskutiert? Ja es wurde nicht einmal mit einem einzigen Wort erwähnt, so als ob es vollkommen unwichtig wäre. Mehr dazu später.

Jetzt beschloss ich, das Netz zu befragen. Dazu muss erwähnt werden, dass ich damals eine Box hatte, die sich über das Handy-Netz mit dem Internet verband und die Daten saugte. Die Performance war mäßig und auch die Datenmenge begrenzt. Erst hatte ich 3GB/Monat, darüber hinaus exorbitant hohe Datenpreise, später im Jahr 2011 machte ich ein Upgrade auf 10GB. "Diese monatliche Datenmenge werde ich wohl nie erreichen...", dachte ich mir zum damaligen Zeitpunkt ;-). Ich suchte nach Seiten, die sich mit dem Thema beschäftigten und kam auf die absurdesten Theorien, bis hin zu Atombomben, die anscheinend bereits beim Bau der Türme weit unter den Kellergeschossen deponiert wurden.

Es dauerte nicht lange, da entdeckte ich YouTube als sehr interessante Quelle für Informationen. Videos in HD waren aufgrund meiner bescheidenen Internetverbindung so gut wie unmöglich. Normale Auflösung funktionierte gerade noch, aber die Geduld wurde manchmal auf eine harte Probe gestellt. Bis zum damaligen Zeitpunkt war die Video-Börse für mich reine Zeitverschwendung. Ein paar Spaßvideos in schlechter Qualität, dafür hatte ich keinen Sinn. Aber ich wurde eines besseren belehrt. Haufenweise Videos, teilweise spekulativ zusammengestellt. Dann wieder Entgegnungen mit offiziellen Stellungnahmen, Dokumentationen der Mainstream-Medien - ein unendlicher Dschungel. Unter den "Verschwörer-Videos" waren hässlich emotionale und verachtenswerte Kommentare von Menschen, die sich offensichtlich von diesen Theorien angegriffen fühlten. Ich habe mich dabei immer gefragt, warum Gegner dieser Theorien sich überhaupt solche Videos ansehen. Vermutlich eine besondere Form des Masochismus. Umgekehrt, unter den Mainstream-Videos fand ich dann wieder haufenweise Kommentare und Schlagabtäusche von den Verschwörungstheoretikern.

Ich war noch verwirrter. Wo sollte man jetzt seriöse Informationen zu diesem so unvorstellbar wichtigen Ereignis der Menschheitsgeschichte bekommen. Offensichtlich gibt es gehörige Zweifel an der offiziellen Darstellung. Ich war weder mit der einen, noch mit der anderen Darstellung zufrieden. Zuviel war unklar, zuviel war geschehen, zu schnell wurden Beweismittel entsorgt, zu lange dauerte bereits der "War on Terror", der bereits im Oktober 2001 begann. Für mich die einzige befriedigende Quelle waren gefilmte Vorträge von Experten zu diesem Thema. Die erste Adresse waren die Architects & Engineers in den USA, der Kanal AE911Truth.

Dieser Vereinigung haben sich eine erhebliche Anzahl von Experten auf dem Gebiet der Architektur und des Ingenieurswesens in den vereinigten Staaten aber auch aus anderen Ländern zusammengefunden, die sich kritisch darüber äußerten, dass die Bevölkerung NICHT informiert wurde bzw. wird, dass am 11. Sep. 2001 in Manhatten ein drittes Gebäude, das WTC7, ebenfalls einstürzte.

Jetzt begann ich das erste Mal in meinem Leben unsere Mainstream-Medien zu hinterfragen. Warum hat niemand darüber berichtet? Und sofort stellte sich bei mir unvorstellbares Misstrauen ein. Ein so wichtiges Ereignis, ein riesiges Gebäude das einstürzte, ohne dass es von einem Flugzeug getroffen wurde und ich hatte 10 Jahre lang davon keine Ahnung. Ich, der sich doch immer versuchte, so gut und so fundiert wie möglich zu informieren. Mir war diese Tatsache bis zu diesem Zeitpunkt vollkommen unbekannt. Das stinkte zum Himmel.

Also war ab diesem Zeitpunkt meine Top-Informationsquelle

lange und sehr ins Detail gehende Vorträge von Experten zu einem bestimmten Thema.

Idealerweise zu einem Thema mehrere Experten mit unter Umständen unterschiedlichen Meinungen. Alle Argumente mit nachprüfbaren Quellen belegt. So kann man sich als mündiger Bürger eine eigene aber doch fundierte, mit Argumenten untermauerte Meinung bilden, die jederzeit einer harten Diskussion stand hält. Alles was man behauptet, muss mit Quellen belegbar sein. Selbst dann gibt es noch Spielraum, denn man muss erst lernen, welchen Quellen man trauen kann und welchen nicht - und vor allem, wie man erkennt, ob eine Quelle seriös ist oder nicht.

Ganz entgegengesetzt zu den Nachrichtensendungen des ORF, der innerhalb kürzester Zeit mehrere Punkte abhandelt. Jeder Beitrag wenige Minuten lang. Informationen auf Schlagworte/Schlagzeilen beschränkt, Interviews zusammengeschnitten und teilweise aus dem Zusammenhang gerissen. Der Zuseher braucht nicht viel denken, er bekommt seine eigene Meinung vom ORF auf dem Präsentierteller serviert. Ob diese Meinung fundiert ist? Wen interessierts? Hauptsache einfach. Gut und Böse sind klar definiert, wer die Schuld hat - egal für was - auch. Und danach gibts Bauer sucht Frau, GNTP, DSDS, GZSZ was auch immer um die Zeit bis zum Schlafengehen totzuschlagen. Die Sendungen vollgepackt mit Werbung, damit man auch genau weiß, was man am nächsten Tag so alles kaufen und bestellen muss. Einfach wunderbar.

Jetzt aber begann die Entwicklung meiner Medienkompetenz, die ich bis zum heutigen Zeitpunkt verbessere, so gut ich kann.

Dass man für Vorträge und Fachdokumentationen Zeit braucht, insbesondere wenn man danach noch weiter recherchieren möchte, ist klar. Also beschloss ich, meinen Fernsehkonsum auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Unterhaltungssendungen und Filme komplett zu streichen. Im ersten Jahr saß ich nicht eine Minute mehr vor dem TV. Später dann vielleicht in der Woche insgesamt eine bis maximal zwei Stunden. Die freiwerdende Zeit nutzte ich für YouTube. Mein Download-Limit war bald erreicht. Zum Glück gab es bald ein Angebot mit unbeschränktem Datenvolumen. Was wäre das nur für eine Welt ohne Flatrate? :-D

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